Lidl Slovenská republika, v.o.s. ist eine der größten Supermarktketten auf dem slowakischen Markt. Klimaschutz und Dekarbonisierung sind wichtige Triebkräfte für die Aktivitäten des Unternehmens – von der Produktherstellung bis zum Betrieb der Filialen.
Die Beleuchtung der Filialen trägt zur besseren Präsentation der Produkte in der Auslage der Geschäften bei, kann aber auch sehr energieintensiv sein. Im Allgemeinen macht die Beleuchtung in den Lidl-Filialen etwa 13 % des gesamten Stromverbrauchs aus. Genau hier setzten die Energy Scouts Jana Vozárová und Martin Brezina von Lidl daher mit ihren Untersuchungen an.
Die Beleuchtung in den Geschäften wird während des Betriebs automatisch gesteuert. Tagsüber ist in der Standardeinstellung die gesamte Beleuchtung eingeschaltet, nachts nur ein Drittel der Beleuchtung.
In ihrem Praxisprojekt optimierten die Energy Scouts zwei Parameter im System zur Messung und Regelung der Beleuchtung. Erstens verkürzten sie die Zeitspanne, in der die gesamte Beleuchtung vor der Öffnung des Ladens eingeschaltet werden muss, von 15 auf fünf Minuten. Gleichzeitig wurde die Standardzeitspanne für das Ausschalten des größten Teils der Beleuchtung nach Ladenschluss von 30 auf zehn Minuten verkürzt.
In der Regel bereiten die Angestellten den Verkaufsraum gleich nach Ladenschluss für den nächsten Tag vor. Früher gab es in jedem Geschäft eine „nützliche“ Taste an der Beleuchtungssteuerung, mit der die volle Beleuchtungsdauer um weitere 60 Minuten einfach so mit einem Knopfdruck verlängert werden konnte. Eine Analyse der sekundären Beleuchtungsmessung ergab jedoch, dass eben diese Option eher aus Gewohnheit als aus Notwendigkeit genutzt wurde. Als zweite Maßnahme wurde dieses Tastenkürzel für 60 Minuten Vollbeleuchtung entfernt, was den Stromverbrauch erheblich senkt.
Aufgrund des dramatischen Energiepreisanstiegs wurden die Energy Scouts mutig und starteten über ihr ursprüngliches Praxisprojekt eine Testphase, in der auch die Beleuchtungsintensität auf der Verkaufsfläche um ein Drittel reduziert wurde. Außerdem ist der Absatz von gekühlten Getränken im Winter gering, so dass es durchaus sinnvoll ist, die Kühlung der Kühlregale abzuschalten, um weitere Einsparungen zu erzielen.
Durch die Umsetzung der oben genannten Maßnahmen in allen 164 slowakischen Lidl-Filialen wurden in einem Zeitraum von elf Monaten insgesamt 5.811,56 MWh eingespart (entspricht 6.240 MWh pro Jahr).
Die Lidl-Energy Scouts haben damit nicht nur erhebliche Energiekosteneinsparungen erzielt, sondern auch die damit verbundenen CO2-Emissionen deutlich gemindert. Bei einem Emissionsfaktor von 187 kg CO2/MWh ergibt sich eine Emissionseinsparung von insgesamt beeindruckenden 1.166,88 t CO2 pro Jahr!
Weitere Energieeffizienz- und Klimaprojekte sind bereits im Gange, unter anderem die schrittweise Umstellung auf natürliche Kältemittel und die Integration von Photovoltaikanlagen an den Filialen.
Beleuchtung
Kühlung
- Branche: Einzelhandel
- Energiequelle: elektrische Energie
- Einsparpotenzial Strom: 6.240 MWh/Jahr
- Einsparpotenzial CO2: 1.167 Tonnen CO2/Jahr
- Potenzielle Kostenreduktion: 1,18 Millionen €
- Investitionskosten: 100.000€
- Amortisationszeit: 1 Monat
- Unternehmen:
Lidl Slovenská republika, v.o.s.
Ružinovská 1E
Bratislava 821 02
Slowakei
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