Am 25. Juni ehrten Bundesumweltministerin Svenja Schulze und DIHK-Präsident Dr. Eric Schweizer erstmals die besten Energy Scouts aus vier europäischen Ländern. Im Beisein von rund 300 Gästen, darunter der ungarische Botschafter in Berlin, Dr. Péter Györkös, lobten die Bundesumweltministerin und der DIHK-Präsident den Beitrag der jungen Menschen zur Transformation der Wirtschaft im Sinne einer klimafreundlichen Zukunft. Bei einer Veranstaltung im Haus der Deutschen Wirtschaft erhielten die besten Teams aus Bulgarien, Griechenland, Tschechien und Ungarn Urkunden für ihre Energie- und Ressourceneffizienz-Projekte.
Die Energy Scouts hatten zuvor im Rahmen von Young Energy Europe eine fünftägige Schulung durchlaufen, die sie befähigt, in ihren Unternehmen Maßnahmen zu Energieeffizienz und Ressourceneinsparungen zu konzipieren und umzusetzen. Mit ihren Praxisprojekten hatten sie jeweils die nationalen Wettbewerbe in Bulgarien, Griechenland, Tschechien und Ungarn gewonnen und sich so für die Teilnahme in Berlin qualifiziert.
In Bulgarien standen die Energy Scouts Dimitar Hadzhiev und Nikolai Pilev von der Firma Pirin Tex Produktion EOOD ganz oben auf dem Siegertreppchen. Dort setzen die Scouts ein Projekt zum Recycling plastikhaltiger Materialabfälle in Erdölderivate um. Die Amortisationszeit liegt bei nur fünf Monaten. Jährlich werden so ca. 44 Tonnen CO2-Emissionen eingespart.
In Griechenland sicherten sich die Energy Scouts Ioanna Zitogiannou und Nikos Provis von der Icon Group mit dem Thema „Das Mikroklima im Arbeitsumfeld – Energieersparnis durch die Nutzung von Pflanzen“ den Sieg. Sie zeigten, dass durch die Bepflanzung des Außenbereichs mit schattenspenden Bäumen und der Begrünung des Innenbereichs ein Teil der Kosten für Belüftung und Klimatisierung vermieden werden können – bei relativ geringen Gesamtinvestitionen.
In Tschechien siegte ein Projekt im Bereich betriebliche Mobilität, das von den Energy Scouts der Firma Lear Corporation Czech Republic s.r.o., Kateřina Kleinová, Lucie Fialová und Vendula Vokrouhlíková geplant und realisiert wurde. Mit diesem Projekt sparte das Unternehmen bereits nach einem Quartal rund 50.000 €. Diesen Effekt erreichten sie mit geringen Investitionen. Im Fokus stand die Optimierung der vom Arbeitsgeber mitfinanzierten Arbeitswege. In Zukunft werden durch die Umsetzung der Maßnahmen Emissionseinsparungen in Höhe von ca. 145 t CO₂ pro Jahr erwartet.
Den ungarischen Wettbewerb gewannen Tamás Angeli und Dániel Szalai vom Stahlproduzenten ISD Dunaferr Zrt. mit einem Beleuchtungsprojekt. Mit dem Austausch von 326 Leuchtmitteln durch moderne LED-Beleuchtung spart das Unternehmen jährlich rund 1.280.523 kWh Strom und emittiert so 326 t weniger CO2 als vorher. Der Energieverbrauch der Beleuchtung sinkt um rund 76%. Weiterhin planen die Scouts die bisher lichtundurchlässigen Dachfenster in der Fabrikhalle auszutauschen, um den Bedarf an künstlicher Beleuchtung weiter zu reduzieren.
Das Projekt Young Energy Europe wird von der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Übergeordnetes Ziel der EUKI ist eine Intensivierung des grenzüberschreitenden Dialogs sowie des Wissens- und Erfahrungsaustauschs in der Europäischen Union, um gemeinsam die Umsetzung des Paris Abkommens voranzubringen. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz statt. Sowohl die Mittelstandsinitiative als auch Young Energy Europe sind Projekte der DIHK Service GmbH.