April 2020 – Photovoltaikanlage kühlt Bio-Granatapfelsaft bei Askofruit auf Kreta

Das Unternehmen Askofruit verarbeitet seit seiner Gründung 2014 Granatäpfel aus eigenem Bio-Anbau zu Saft, Marmelade und anderen Produkten – direkt und ohne Zusatzstoffe. Die ersten Granatapfelbäume wachsen seit 2009 und mit jedem Jahr werden es mehr. Dies ist der Arbeitsplatz des Energy Scouts Konstantinos Spyridopoulos. Er realisierte sein Praxisprojekt gemeinsam mit Vlassis Dalmaris, der mit lokalen Lebensmitteln aus Kreta handelt, u. a. mit den Granatapfelprodukten von Askofruit, die er an Lebensmittelgeschäfte, Großhandel und Hotels liefert.

Die Verarbeitung von frischen Lebensmitteln erfordert viel Energie

Die beiden Young Professionals führten bei Askofruit zunächst eine Analyse des Energieverbrauchs durch. Um eine gute Haltbarkeit der Produkte ohne Konservierungsstoffe zu gewährleisten, bedarf es einer energieintensiven Kühlung im Lager. Auch beim Transport und beim Einzelhandel darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Da Kühlung energieaufwendig und damit teuer ist, suchten die Scouts an dieser Stelle gezielt nach Effizienzpotenzialen.

PV-Anlage und LED-Leuchten sparen 39 MWh Strom pro Jahr

Die beiden Scouts nutzen die vielen Sonnenstunden auf Kreta, indem sie eine Photovoltaik-Anlage mit 10 kWp Leistung auf dem Dach der Firma installierten. Tagsüber speist nun vorrangig die PV-Anlage die Kühlung und deckt damit ca. 40% des gesamten Strombedarfs. Nachts greift das Unternehmen auf preiswerte Nachtstromtarife zurück. Eine optimierte Steuerung regelt den Strombezug automatisch, so geht die Nutzung des kostenintensiven Tagstroms deutlich zurück. Weiterhin tauschten sie die herkömmliche Beleuchtung im Außenbereich aus und installierten LED-Leuchten.

Diesel sparen durch Sensibilisierung des Personals

Auch den Dieselverbrauch der Vertriebsfahrzeuge reduzierten die beiden Scouts. Durch eine Schulung der Fahrerinnen und Fahrer kann der Verbrauch nah an den Referenzwerten der jeweiligen Hersteller gehalten werden. Vorrangig werden die Kühlfahrzeuge am Firmensitz nun mit PV-Strom am frühen Morgen und späten Nachmittag gekühlt sowie mit preiswertem Nachtstrom und nicht wie üblich per Diesel. Rund 424 Liter Diesel-Ersparnis pro Jahr durch die Sensibilisierungsmaßnahme errechneten die Scouts.

Insgesamt sparen die Maßnahmen fast 39 MWh Strom pro Jahr ein und reduzieren so die CO2-Bilanz von Askofruit um mehr als 30 Tonnen pro Jahr. Die Jury kürte das Praxisprojekt zum besten Energieeffizienzprojekt auf Kreta.

Energiemanagement

Kühlung

Photovoltaik

Sensibilisierung

  • Branche: Lebensmittel- und Getränkeindustrie
  • Energiequelle: Elektrische Energie und Diesel
  • Einsparpotenzial Energie: 39 MWh/a und 424 l Diesel
  • Einsparpotenzial CO2: 30,63 t/a
  • Potenzielle Kostenreduktion: rund 5.000 €/a
  • Investitionskosten: rund 35.000 €
  • Amortisationszeit: 7 Jahre
  • Unternehmen:
    Askofruit
    Voroi Heraklion Kreta
    70200 Griechenland
    www.askofruit.gr
Konstantinos Spyridopoulos und Vlassis Dalmaris identifizieren Effizienzpotenziale für Askofruit (©AHK Griechenland/Vassilis Sakas)
Die Kühlung der Bio-Produkte ist energieaufwendig, aber nur so kann auf Konservierungsstoffe verzichtet werden. (©AHK Griechenland/Vassilis Sakas)
Ein Kühltransporter bringt die Waren zu den Kunden. (©Askofruit)
Die neue PV-Anlage mit 10 kW Spitzenleistung deckt rund 40% des Strombedarfs. (©AHK Griechenland/Vassilis Sakas)
Eine optimierte Steuerung der Kühlung nach verfügbarem PV-Strom und Nachtstromtarifen verringert den Strombezug am Tag deutlich. (©AHK Griechenland/Vassilis Sakas)