212 europäische Energy Scouts nach zwei Jahren – eine Bilanz

Ende 2017 startete das Projekt Young Energy Europe in vier europäischen Ländern mit dem Ziel, Energy Scouts zu qualifizieren und so Unternehmen besser auf den Klimawandel vorzubereiten. 212 Energy Scouts aus fast 90 Unternehmen in Bulgarien, Griechenland, Tschechien und Ungarn haben die Schulung erfolgreich absolviert. Die jeweils besten Teams erfuhren mit ihren Praxisprojekten internationale Aufmerksamkeit. Bei der gemeinsamen Besten-Ehrung mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze und der Führungsebene vieler Unternehmen zeigten die jungen Scouts, dass Klimaschutz, Kostenreduktion und Zukunftsfähigkeit in Einklang gebracht werden können.

Die Praxisprojekte reduzieren die Emissionen im Schnitt um jeweils 94 t CO2
Die nachhaltigen Ergebnisse von Young Energy Europe sind die Praxisprojekte der Energy Scouts, die zu geringeren Ressourcenverbräuchen und damit zur Verminderung von Treibhausgasemissionen beitragen. Die direkte Umsetzung der Projekte in den Unternehmen belegt die hohe Praxisrelevanz.


Die Energy Scouts konzipierten bisher 94 Effizienzprojekte mit erheblichen Einsparpotenzialen, die meisten davon in den Bereichen Druckluft und Beleuchtung, aber auch die Themen Mobilität und Ressourceneffizienz sowie Wasserverbrauch spielen eine große Rolle. Die Projekte der ersten beiden Jahrgänge europäischer Energy Scouts wiesen eine mögliche Reduktion von Treibhausgasemissionen von ca. 8.800 t CO2 im Jahr aus. Dahinter stehen Einsparpotenziale von über 10.000 MWh Strom sowie erhebliche Mengen an Erdgas, Heizöl und Treibstoffen, aber auch Wasser, Papier, Batterien und Kunststoffe, die die Unternehmen nun in geringerem Umfang verwenden. Einige Projekte starteten als Pilotprojekte in einzelnen Filialen oder Niederlassungen und können später auf weitere Standorte ausgeweitet werden, so dass sich in Zukunft weitere Skaleneffekte ergeben können.


Schulungen in Zukunft verstärkt online
2020 stehen die Energy Scouts aufgrund der Corona-Krise vor zusätzlichen Herausforderungen. Seit März sind viele Unternehmen in den vier Ländern geschlossen und mussten zum Teil auch Personal abbauen. Die AHKs haben die Schulungen teilweise in den virtuellen Raum verlegt, aber nicht alles lässt sich aus dem Home-Office erledigen. So können die Scouts z. B. Verbrauchsmessungen in den Betrieben erst durchführen, wenn der normale Arbeitsalltag erneut beginnt. Erste positive Signale für den aktuellen Jahrgang dafür kommen aus Ungarn und Tschechien.

In Zukunft soll die Qualifizierung zum Energy Scout weiter optimiert werden – vom örtlich flexiblen Webinar bis hin zur individuellen Beratung durch Fachdozent*innen bei einzelnen Projektteams. Mit den Best Practices der herausragenden Projekte und der zunehmenden Vernetzung der Scouts stehen bereits digitale Tools zur Verfügung, die den zukünftigen Erfolg von Young Energy Europe sichern helfen.

Europäische und deutsche Energie-Scouts bei der internationalen Besten-Ehrung mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze und DIHK-Präsident Eric Schweitzer im Juni 2019. (©DIHK/Schicke)
Energy Scout bei der Arbeit – Timea Kiss-Molnár misst die Stromstärke eines Kompressors mit einer Stromzange in Hanságliget, Ungarn (©Hipp Kft.)
Energy Scout Vladislav Varbanov beim Prüfen der Lichtstärke im Warenlager seines Unternehmens. (©Kaufland Bulgarien)
Die Energy Scouts Tomáš Fictum und Jakub Tauer von Kermi präsentieren ihr Praxisprojekts in der AHK Tschechien. (©AHK Tschechien)
Schulungen bilden die Grundlage für das anschließende Praxisprojekt der Scouts (©AHK Griechenland)