März 2020 – Drogerie dm spart in Ungarn Treibstoff mit Schulungen und Eco-Reifen

Das 1973 in Deutschland gegründete Unternehmen dm-drogerie markt GmbH + Co. KG ist mit rund 3.700 Filialen und 62.000 Mitarbeitern aktuell die größte Drogeriekette Europas. 1993 expandierte dm nach Ungarn, wo sie heute rund 260 Filialen betreibt. Im Logistikzentrum nahe Budapest arbeiten die beiden Energy Scouts Kristóf Schneider, Mitarbeiter Filialservice, und Ákos Nagy, Mitarbeiter Technik und Service.

Mobilität bietet viele Effizienzpotentiale – auch ohne Elektrofahrzeuge

Die Logistikabteilung plant und steuert die Güter- und Warenströme, u. a. die Lagerung und den Transport zu den Filialen. In den Hallen bewegen Gabelstapler die Waren zwischen Hochregalen und Lieferwagen. Mobilität ist ein wichtiger Faktor für den Ressourcen- und Energieverbrauch – hier identifizierten die Energy Scouts Optimierungspotenzial. Der Fuhrpark des Logistikzentrums umfasst 73 Pkws. Die MitarbeiterInnen nutzen die Fahrzeuge vorrangig zu Dienstzwecken, aber auch privat. Zunächst überprüften die Scouts die Einführung von Elektrofahrzeugen, aber bei der bestehenden modernen Fahrzeugflotte erfordert diese Maßnahme zum jetzigen Zeitpunkt zu hohe Investitionskosten. Daher optimierten die Energy Scouts das bestehende System – mit Erfolg.

Reifendruck prüfen und sukzessiv alte Reifen durch energiesparende Varianten ersetzen

Um den Kraftstoffverbrauch der Dienstwagenflotte zu senken, tauschten Kristóf Schneider und Ákos Nagy nach und nach die Reifen aus. Die neuen Modelle haben einen geringeren Rollwiderstand. In Verbindung mit einer regelmäßigen Kontrolle des Reifendrucks sinkt der Kraftstoffverbrauch der Dienstwagen durchschnittlich um drei Prozent. Großes Potential liegt auch in der Veränderung des Nutzungsverhaltens der MitarbeiterInnen. Daher organisierten die Scouts Fahrtrainings für die MitarbeiterInnen im Logistikzentrum. Themen waren unter anderem vorrausschauendes Fahren, zügiges Hochschalten und die Empfehlung der Demontage von Dachboxen und -trägern bei Nichtbenutzung. Dadurch erhoffen sie sich eine zusätzliche Spritersparnis von vier Prozent. Bei den Schulungen mit Gabelstaplern steht die Sicherheit im Zentrum, aber auch Effizienz spielt zunehmend eine Rolle. Die Scouts entwarfen eine auf ihre Stapler zugeschnittene Broschüre mit Tipps zum effizienteren Fahren für die MitarbeiterInnen. In Zukunft könnte auch eine eigene Photovoltaikanlage den Strom für die Stapler liefern, erste Berechnungen dazu sind in Arbeit.

Insgesamt errechneten die Energy Scouts ein Einsparpotential von 1.400 l Benzin und 11.000 l Diesel pro Jahr für die ganze Flotte. Gegenüber dem gegenwärtigen Verbrauch bedeutet dies eine Reduktion um acht Prozent und eine CO2-Einsparung von rund 31 Tonnen pro Jahr. Die Maßnahmen sparen im Jahr über 14.200 € bei Investitionen von rund 2.700 €. Bereits nach 70 Tagen rentiert sich der Einsatz der Scouts. Die Expertenjury von Young Energy Europe in Ungarn unter der Leitung von Dr. Zoltán Magyar belohnte den kosteneffizienten Ansatz der Scouts mit dem ersten Platz unter allen elf ungarischen Energieeffizienzprojekten.

Mobilität

Sensibilisierung

  • Branche: Einzelhandel
  • Energiequelle: Kraftstoffe (Benzin und Diesel)
  • Einsparpotenzial Energie: 1.400l Benzin und 11.000l Diesel pro Jahr
  • Einsparpotenzial CO2: 31,40 t/a
  • Potenzielle Kostenreduktion: 14.227 €/a
  • Investitionskosten: 2.713 €
  • Amortisationszeit: rund 2,3 Monate
  • Unternehmen:
    dm Kft.
    Törökbálint Depo, Pf. 4.
    2046 Ungarn
    www.dm.hu
Energy Scouts Kristóf Schneider und Ákos Nagy entwickelten Effizienzmaßnahmen für Gabelstapler und Dienstwagen. (©dm Kft)
Die Scouts mit einem typischen Dienstwagen - Sprit sparen ist das Ziel. Dazu baten sie auch Kollegen, die Dachträger zu demontieren. (©dm Kft).
Der Sieger der Besten-Ehrung in Ungarn Ákos Nagy von dm Kft. mit Gabriel Brennauer, Janine Hansen und Zoltán Magyar (©AHK Ungarn)