Von Ideen zum Impact: 41 Energy Scouts aus 10 Ländern für ihre Projekte in Berlin geehrt

Die besten Energy Scout-Teams aus zehn Ländern wurden im Rahmen von Young Energy Europe vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) für ihre praxisnahen Projekte zu Energie- und Ressourceneffizienz in Berlin ausgezeichnet. Die feierliche Zeremonie fand am 18.Juni statt und wurde von einem intensiven Rahmenprogramm begleitet, das Einblicke in nachhaltige Produktionsstätten und Raum für den Austausch der Teams untereinander bot.

Nach der Ankunft in Berlin gingen 27 Energy Scout-Teams aus 10 europäischen Ländern direkt in den fachlichen Austausch und präsentierten ihre Praxisprojekte, die im Rahmen der nationalen Wettbewerbe prämiert wurden. Ein Highlight waren die den Energy Scouts selbst entwickelten Kurzvideos, die ihre Praxisprojekte in einer Minute zusammenfassten. Die Projekte zeigten praktische Lösungen zur Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz in einer Vielzahl von Branchen, darunter: Stahlherstellung, Automotive, Gastgewerbe, Landwirtschaft, Holz und Abfallwirtschaft.

Nach den Projektpräsentationen begaben sich die Energy Scouts auf eine solarbetriebene Bootstour durch das Herz Berlins. Obwohl sie schon sehr hungrig waren, stellten die Energy Scouts ihr Wissen über Energie und Klima zunächst in einem Bootsquiz unter Beweis: Das Siegerteam durfte sich als erstes am Buffet bedienen!


„Für mich war es einfach schön, neue Leute kennenzulernen und ihre Mentalität und ihre Lebenseinstellung zu erleben. Ich bin sehr glücklich, dass wir diesen Anfang einer neuen Freundschaft und Arbeitsbeziehung schaffen konnten.“
Saija Bikanova-Andžāne, Mārupes Siltumnīcas SIA, Lettland


Der zweite Tag begann mit der Preisverleihung, die gemeinsam mit dem Unternehmensnetzwerk Klimaschutz organisiert wurde und bei der sowohl 41 Energy Scouts als auch ihre deutschen KollegInnen, 200 Energie-Scouts, geehrt wurden. Der Raum war voll von positiver Energie, aufgeregtem Geplauder und erwartungsvollen Augen.

Geehrt wurden die Energy Scouts von Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin des BMUKN und Dr. Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der DIHK. Rita Schwarzelühr-Sutter betonte die Bedeutung der deutschen und europäischen Scouts für die erfolgreiche Transformation hin zur Klimaneutralität in den Unternehmen: „Die Leistung und Ergebnisse der engagierten jungen Menschen sind enorm. In jedem Unternehmen finden die Scouts noch ungenutzte Potenziale, Energie effizient zu nutzen und einzusparen und erneuerbare Energien zu nutzen. Sie zeigen damit nicht nur, mit welchem Engagement und Ehrgeiz sich Energieeffizienz und Klimaschutz vorantreiben lassen. Sie verschaffen vor allem ihren Unternehmen auch handfeste ökonomische Vorteile. Dieses Engagement ist vorbildlich und hat echtes Zukunftspotenzial.“

Die Geschäftsführerin der DIHK Service GmbH, Sofie Geisel, und Klimajournalistin, Louisa Schneider, führten mit motivierenden Worten und optimistischer Stimmung durch die Veranstaltung.

Anschließend war Zeit für Networking. Die Scouts konnten sich über ihre jeweiligen Ansätze zum Energie- und Ressourcensparen austauschen und im Rahmen einer Posterausstellung mehr über die verschiedenen Projekte erfahren.

„Es waren viele Teams aus ganz Europa vertreten. Außerdem haben uns Projekte gefallen, die man vielleicht auch in anderen Unternehmen umsetzen kann. Ich denke, das ist das Tolle an dieser Veranstaltung.“
Naum Popovski, EVN Macedonia

Am Nachmittag besuchten die Energy Scouts das BMW-Motorradwerk und erhielten Einblicke in das Energiemanagement und Ansätze für intelligente, klimafreundlichere und zirkuläre Produktionsprozesse. Dabei lernten sie, dass alle BMW-Motorräder in der EU in wiederverwendbaren Metallgestellen an die KundInnen geliefert werden, die dann zurückgegeben und mehrfach verwendet werden. Durch diesen Ansatz wird der Einsatz von Holz und Pappe, die außerhalb der EU immer noch häufig für Motorradverpackungen verwendet werden, erheblich reduziert.

Am Mittwoch, dem letzten Tag der Veranstaltung, machte sich die Gruppe auf den Weg zur örtlichen Eismanufaktur, der Florida Eis Manufaktur GmbH. Das Unternehmen glänzt seit 2013 mit seiner CO2-neutralen Produktion und ist damit der erste Eishersteller in Deutschland, der dieses Ziel erreicht hat. Dabei setzt das Unternehmen auf den Einsatz verschiedener umweltfreundlicher Technologien. Olaf Höhn, der Inhaber von Florida Eis, zeigte, wie jede und jeder Einzelne etwas bewegen kann, wenn es darum geht, innovative und nachhaltige Ideen zu verwirklichen. Er plant die Expansion an einen neuen Standort in der Nähe von Magdeburg, an dem die bestehenden nachhaltigen Produktionsmethoden aufgegriffen und weiter ausgebaut werden sollen.

Mit dem Ende der Tour ging dieser ereignisreiche, grenzüberschreitende Austausch in Berlin zu Ende.

  • ©Dirk Enters