Am 21. September 2022 präsentierten 15 Energy Scouts im Deutsch-Ungarischen Wissenszentrum (DUWZ) der Deutsch-Ungarischen Außenhandelskammer (AHK Ungarn) in Budapest sowie drei weitere Energy Scouts online ihre Praxisprojekte vor einer dreiköpfigen Fachjury. Nach der Präsentation der Praxisprojekte und einer gemeinsamen Mittagspause erfolgte direkt die Bestenehrung samt Zeugnisübergabe.
Olivér Pál von DENSO Gyártó Magyarország Kft. ging mit einem Praxisprojekt zur zeitnahen Visualisierung von Energieverbräuchen als Gewinner hervor. Sein Praxisprojekt sieht vor, sogenannte Submeter, also Stromzähler nah an den stromnutzenden Maschinen und Anlagen einzubauen und in ein Netz zu integrieren, um gemessene Daten schnell und einfach zu visualisieren. Im Rahmen einer Onlineplattform können Mitarbeitende eventuell auftretende Produktionsprobleme zeitnah einsehen, da die Daten stündlich aktualisiert werden. Dies geschieht über eine automatische Alarmmeldung, die an die Mitarbeitenden versandt wird und auf potenzielle Unregelmäßigkeiten hinweist. Durch das Potential einer schnellen Problembehebung werden bis zu 1.206.800 €, 4.310 MWh und 1.508 t CO2 eingespart. Aktuell stellt es ein Pilotprojekt dar, das die Energieverlustdiagramme bei 20 Produktionsreihen darstellt und zeitnah auf die ganze Produktion ausgedehnt werden soll.
Fun fact: bei DENSO Gyártó Magyarország Kft. haben sich die Erfolge der Energy Scout Schulungen herumgesprochen. So ist Olivér Pál nicht der erste Energy Scout, der erfolgreich für das Unternehmen ins Rennen ging und den ersten Platz holte (siehe Best Practice).
Die Fachjury verlieh außerdem Levente Hegyi und János Szilágyi von BAUMIT Kft. den Energy Scout Sonderpreis 2022. Im Praxisprojekt des generationsübergreifenden Zweier-Teams lag der Fokus auf eine effektive Optimierung des bestehenden Druckluftsystems in ihrem Unternehmen. Im Zuge einer umfassenden Untersuchung des gesamten Druckluftnetztes entdeckten die Energy Scouts Leckagen, die sie umgehend beseitigten. Doch damit nicht genug – nachdem sie eine Reduktion des Systemdrucks vorgenommen hatten, identifizierten sie zwei Großverbraucher, die wahre Energiefresser im Energiesystem darstellten. Ihre Idee: vor den beiden Großverbrauchern einen Puffer-Druckbehälter einbauen, um den Systemdruck insgesamt reduzieren zu können. Auf diese Weise konnte der Systemdruck um 1 bar vermindert werden. Insgesamt weist das Praxisprojekt eine Verminderung des Energieverbrauchs insgesamt um 11,1% (59.290 kWh) auf und eine Senkung der Energiekosten um 10.670 €.
