Juni 2024 – Energy Scouts optimieren Heizungsanlage für die Deutsche Telekom in der Ostslowakei

Die Deutsche Telekom IT Solutions Slovakia mit Sitz in Košice hat rund 3.900 Mitarbeitende und ist damit der zweitgrößte Arbeitgeber in der Ostslowakei. Das Unternehmen bietet Informations- und Kommunikationstechnologielösungen (IKT) für die globalen Firmenkunden der Deutschen Telekom Gruppe an.

Die Energy Scouts Dominika Suranova, Radovan Vasko und Stanislav Dobrotka beschlossen, das Heizungssystem zu untersuchen und nach Optimierungsmöglichkeiten zu suchen, da eines der Gebäude, in dem sie arbeiten, bereits in den 1980er/90er Jahren gebaut wurde. Das so genannte BCT 1-Gebäude ist eigentlich ein Gebäudekomplex, der in sechs Bereiche unterteilt ist, die im Laufe der Zeit gewachsen sind. Alle BCT1-Gebäude werden mit Wärme von einem zentralen Wärmelieferanten beheizt. Die Verteilung wurde früher durch feste Durchflusseinstellungen für die einzelnen Bereiche gelöst. Die Temperaturregelung wurde äquithermisch als Ganzes gelöst. Äquithermische Regelung ist eine Methode der Kesselsteuerung, bei der die Temperatur des Wärmeträgers in Abhängigkeit von der Außenlufttemperatur geregelt wird.

Die Wärmequelle für das Objekt ist das örtliche Fernwärmeunternehmen. Über Warmwasserzirkulationspumpen wird ein sekundärer Heizkreislauf angetrieben, von dem aus es zum Hauptverteiler und Kollektor geleitet wird. Von dort wird das Heizwasser an die einzelnen Verbrauchsstellen verteilt.

Die äquithermische Regulierung berücksichtigt die Außentemperatur

Die drei Energy Scouts schlugen eine zentrale Heizungsregelung mit äquithermischer Regelung durch Mischung + Zonierung und zusätzlicher äquithermischer Regelung der sechs Zweige vor. Dadurch kann die Vorlauftemperatur so niedrig wie möglich eingestellt werden, was viel Heizenergie spart.

Im Grunde handelt es sich um eine sekundäre Regelung der Temperatur des Heizungswassers vor dem Eintritt in die einzelnen Objekte, basierend auf der Außentemperatur unter Berücksichtigung der Innentemperatur in den Referenzräumen. Neben den erheblichen Energieeinsparungen hat diese Objektregelung den Vorteil, dass die Beheizung einzelner Räume oder Zonen individuell gesteuert werden kann.

Die Umsetzung wird während der nächsten Heizperiode überwacht und überprüft, aber die Energy Scouts erwarten Energieeinsparungen von etwa 15 %, was eine Einsparung von 162 MWh Wärme pro Jahr bedeuten würde. Die CO2-Einsparungen nach der Umsetzung wurden auf 38,9 t CO2 pro Jahr berechnet.  Die einmaligen Investitionskosten belaufen sich auf 45.000 €, die finanziellen Einsparungen jedoch auf 25.624 € pro Jahr, so dass sich die Investition in weniger als 2 Jahren amortisiert hat.

Das Projekt vereint einerseits Energiekosteneinsparungen und eine Verringerung der CO2-Emissionen, bietet aber auch eine wesentlich bessere individuelle Steuerung der Heizung in den verschiedenen Teilen des Gebäudekomplexes.

Heizung

  • Branche: IT und Telekommunikation
  • Energiequelle: Warmwasser/Fernwärme
  • Einsparpotenzial Strom: 162 MWh/Jahr
  • Einsparpotenzial CO2: 38,88 Tonnen CO₂/Jahr
  • Potenzielle Kostenreduktion: 25.624 €/Jahr
  • Investitionskosten: 45.000 €
  • Amortisationszeit: 1 Jahr und 11 Monate
Die Energy Scouts Radovan Vasko, Dominika Suranova und Stanislav Dobrotka arbeiteten gemeinsam an dem Projekt. (©DT Systems Solutions Slovakia)
Schematische Darstellung der neuen Heizungsanlage (©DT Systems Solutions Slovakia)
So sah der Heizungsraum vor dem Projekt aus. (©DT Systems Solutions Slovakia)
Energy Scouts Radovan Vasko, Dominika Suranova und Stanislav Dobrotka nach der Einführung der äquithermischen Regelung im Kesselraum. (©DT Systems Solutions Slovakia)
Die Heizung des so genannten BCT1-Gebäudes wurde optimiert und spart so 162 MWh Wärme pro Jahr. (©DT Systems Solutions Slovakiai)